Antragsgrün hat in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht und nähert sich nun der Version 4: der erste zweite Release Candidate wurde gerade veröffentlicht, womit die Version aus meiner Sicht nun prinzipiell einsatzbereit ist. Sowohl organisatorisch als auch funktional gibt es dabei grundlegend Neues, weswegen es seit langem wieder einen großen Versionssrung (von 3.8 auf 4.0) gibt.
Ins Leben gerufen wurde Antragsgrün vor allem für Parteitage von Bündnis 90 / Die GRÜNEN. Immer mehr zeigt sich aber, dass Antragsgrün auch Probleme anderer Organisationen löst, die ebenfalls Anträge, Programmentwürfe und Änderungsanträge transparent und basisorientiert diskutieren wollen. Schon seit längerem bringt sich daher der Deutsche Bundesjugendring sehr aktiv in die Weiterentwicklung und die Verbreitung von Antragsgrün mit ein. Mit NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum setzt ab Herbst nun auch eine weitere Partei auf das Projekt und bringt sich entsprechend konstruktiv mit ein.
Konkrete Neuerungen:
Für alle, die Antragsgrün auf einem eigenen Server bzw. Webhoster betreiben, dürfte der neue Update-Mechanismus die wichtigste Neuerung sein. Mit diesem ist es möglich, künftige neue Versionen über die Web-Oberfläche mit wenigen Klicks einzuspielen. Mühsames erneutes Hochladen per (S)FTP, sowie händische Datenbank-Anpassungenn (die für die meisten wohl unzumutbar komplex waren) entfällt damit. Ich hoffe, dass dies verhindert, dass allzu viele veraltete Versionen online bleiben. Wer sich für den technischen Aspekt des Update-Mechanismusses interessiert, insbesondere wie die Integrität sichergestellt wird, kann hier das Sicherheitskonzept sehen.
Das Kommentarsystem wurde grundlegend erneuert: es ist nun möglich, auf Kommentare zu antworten, und dabei die Kommentare einzelner Anträge zu abonnieren – die Diskussionen zu Anträgen sollten dadurch deutlich vereinfacht werden. Auch optisch wurde das Kommentarsystem etwas verbessert.
Antragsgrün bietet nun auch deutlich bessere Möglichkeiten, redaktionelle Textseiten zu veröffentlichen – zum Beispiel Hilfeseiten, auf denen das Verfahren der jeweiligen Veranstaltung genauer erklärt wird oder weitere Informationen über die Mitgliederversammlung angeboten werden. Grundsätzlich lassen sich nun beliebig viele Inhaltsseiten anlegen und bei Bedarf im Menü oben verlinken. Neu ist dabei auch die Möglichkeit, dass man per Drag&Drop einfach Bilder hochladen kann; will man beispielsweise im Willkommenstext einer Veranstaltung eine Illustration einfügen, kann man beim Bearbeiten dieses Textes einfach ein Bild an die entsprechende Stelle schieben, und es wird automatisch hochgeladen.
Zuletzt gibt es auch eine Neuerung, die nach außen auf den ersten Blick kaum sichtbar ist, mittelfristig aber immer wichtiger werden dürfte: ein Plugin-System, mit dem sich sowohl Layout-Varianten als auch komplexere Workflows nachrüsten lassen. Das aktuell wichtigste konkrete Beispiel dafür ist das Tool Beteiligungsgrün, das vor kurzem vom Bundesverband der Grünen gestartet ist: sowohl die alternativen Antragslisten als auch das Konzept der Offenen Diskussion und des folgenden Unterstützungs-Sammelns werden über das neue Plugin-System gelöst. Auch die organisationsspezifischen Layouts (sowohl die beiden Grünen-Layouts als auch die neue NEOS-Variante) sowie die Verwaltung zum Anlegen neuer Subdomains werden als Plugin angeboten. Perspektivisch werden wohl auch weitere Login-Mechanismen (analog zur jetzigen SAML- und OpenID-Einbindung des Wurzelwerks) über das Plugin-System möglich sein.
Weitere Änderungen werden natürlich auch wieder im ausführlichen Changelog aufgelistet. Den Download gibt es auf der Github-Projekteseite.